[204] Bonington (spr. bonningt'n), Richard Parkes, engl. Maler, geb. 25. Okt. 1801 im Dorf Arnow bei Nottingham, gest. 23. Sept. 1828 in London, bildete sich seit 1816 in Gros' Schule und dann im Umgang mit Delacroix in Paris, studierte die niederländischen und venezianischen Meister und bereiste später Italien. Seine geschätztesten Bilder sind: eine Ansicht des Dogenpalastes und andres von Venedig; mehrere nordische Landschaften mit (Kathedrale von Rouen) und ohne Architektur, worin er namentlich als ein bahnbrechender Künstler auf dem Gebiet naiver Naturauffassung und eines frischen, durch die Niederländer beeinflußten Kolorits erscheint; im historischen Genre glänzende Gruppen aus dem häuslichen Leben der Fürsten der Renaissancezeit, so: Franz I. mit seiner Schwester am Fenster, Karl V. und die Herzogin von Etampes, Heinrich III. den spanischen Gesandten empfangend, für welches Bild 1860: 49,500 Frank bezahlt wurden. Durch seine Landschaften hat B. einen bedeutenden Einfluß auf die französische Schule geübt. Er hat auch lithographiert und radiert.