Bromipīn

[449] Bromipīn, eine chemische Verbindung von Brom mit Sesamöl, in der es an die Fettsäure angelagert ist. Im Handel kommt 10proz. B. als hellgelbes, dickliches Öl vom spez. Gew. 1,008 und 33,33 proz. als hellbraunes, zähes, dickes Öl vom spez. Gew. 1,311 vor. Ersteres ist in Äther, Benzol leichter löslich als letzteres. B. wird bei Benutzung als Nahrungsmittel vom Magen nicht resorbiert, auch im Darm kaum zersetzt, sondern zum weitaus größern Teil in Muskeln, Leber, Knochenmark und Unterhautzellgewebe abgelagert und hier durch Oxydation und Einwirkung des alkalischen Blutes und der Gewebssäfte nach und nach zersetzt, wobei das Brom zur Wirkung gelangt. Man benutzt es bei Neurasthenie, Epilepsie, Seekrankheit etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 449.
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