Ceram

[840] Ceram (Serang), die größte Insel der südlichen Molukken, unter 3–4° südl. Br. und 127° 58'–131° östl. L., hat mit den kleinen Nebeninseln 17,152 qkm, gehört zur niederländischen Residentschaft Amboina und zerfällt in Großceram im O. und Huwamohel im W., beide durch die flache Landenge von Tanuno verbunden (s. Karte »Hinterindien«). Eine (nicht vulkanische) Gebirgskette zieht von W. nach O. und erhebt sich im Nussaheli zu 2500 m. Die ganze Insel trägt üppigste Vegetation. Der Regenfall ist sehr reichlich, auf der Nordküste 2150, auf der Südküste 2970 mm. Die Wälder liefern vortreffliche Holzarten; Sago- und Kokospalmen sowie der Gewürznelkenbaum wachsen wild; an der Küste werden Reis, Tabak und Kakao gebaut. Die Fauna zeichnet sich durch Vögel (Kasuar) und Insekten aus; größere Säugetiere, namentlich Affen, fehlen. Die 67,000 Bewohner sind im Innern Alfuren, von alter Roheit und fast ohne Verbindung mit den Europäern, an der Küste gebildetere (mohammedanische oder christliche) Malaien. Die einzelnen Dörfer stehen unter eignen Stammeshäuptern und befehden sich häufig. Hauptorte sind Elpaputeh an der Süd- und Sawaai an der Nordküste, letzteres mit kleiner niederländischer Garnison. Vgl. K. Martin, Reisen in den Molukken, 2. Lief. (Leiden 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 840.
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