[139] Chubut (spr. tschū-), 1) Fluß im gleichnamigen argentin. Gouvernement, entspringt am Osthang der Anden, durchfließt in engem Tal eine öde Granilplatte und mündet unter 43°18' südl. Br. und 65°15' westl. L. in den Atlantischen Ozean; er ist nicht schiffbar und nimmt von S. den großen Senger auf, der im Fontanasee entspringt und die Seen Colhue und Musters durchfließt. 2) Das nach dem Fluß benannte argentin. Gouvernement C., zwischen dem 42. und 46.° südl. Br., den Anden und dem Atlantischen Ozean, 247,331 (nach Trognitz 249,100) qkm mit (1895) 3748 Einw., die zumeist an der Küste oder an den Anden wohnen. Das Innere, von Aschenschichten der Andenvulkane überdeckt, ist fast wasserlos und unbewohnt. Die 2500 Kolonisten der Küste wohnen in Rawson (1895: 500 Einw., Sitz der Verwaltung), Gariman und Trelew. Letzteres ist mit Madryn, am Golfo Nuevo, dem Hafen des Gouvernements, durch eine 75 km lange Eisenbahn verbunden. 1865 ließen sich zuerst 132 Walliser an der Chubutmündung nieder, denen viele nachfolgten; doch hat die Mehrzahl das Land wieder verlassen. Das Land leidet sehr unter Heuschrecken und Wassermangel und kann nur durch künstliche Bewässerung für Ackerbau (Weizenbau) ertragsfähig gemacht werden Jetzt besteht lebhafter Handel mit Europa über Buenos Aires, besonders mit Weizen; 1894 wurden 15,000 Pferde, 16,000 Rinder, 160,000 Schafe geschätzt. Die Einfuhr betrug 470,000, die Ausfuhr 306,400 Mk. Im W. liegt eine durch Goldfunde aufblühende Kolonie im Tal des Corcovado; die Kolonisten sind meist Soldaten aus den Grenzkriegen gegen die Indianer.