[186] Clémanges (spr. -māngsch', lat. Clemangius oder de Clemangiis), Matthieu Nicolas de, franz. Gelehrter, geb. um 1367 im Dorfe Clémanges in der Champagne, gest. 1437, erhielt seine Ausbildung im Kollegium zu Navarra durch Johann Gerson und ward 1391 Bakkalaureus und Lehrer der Theologie an der Universität Paris. Trotz seines freimütigen Auftretens im kirchenpolitischen Kampfe 1397 als Geheimschreiber Papst Benedikts XIII. nach Avignon berufen, gab er diese Stelle, als der Papst 1407 Karl VI. von Frankreich in den Bann tat, wieder auf, um sich in das Kartäuserkloster Fontaine-du-Bosc zurückzuziehen, von wo er seine reformatorischen Schriften an das Konstanzer Konzil richtete und für Zurückführung der theologischen Studien auf ihre biblische Basis tätig war. Seit 1425 wirkte er wieder öffentlich zu Navarra. Seine Werke wurden von J. M. Lydius (1613) herausgegeben. Vgl. Müntz, Nicolas C., sa vie et ses écrits (Straßb. 1846).
Meyers-1905: Nikolaus von Clemanges