[474] Dancourt (spr. dangkūr), eigentlich Floreut Carton, franz. Schauspieler und Bühnendichter, geb. 1. Nov. 1661 in Fontainebleau, ward Advokat, dann Schauspieler und zog sich 1718 auf sein Gut nach Courcelles (Indre-et-Loire) zurück, wo er 7. Dez. 1725 starb. Die besten seiner Lustspiele oder Possen, die amüsante Tagesgeschichten behandeln und sich durch lebendigen Dialog und nicht eben seine, aber meist glückliche Einfälle auszeichnen, sind: »Le chevalier à la mode« (1687), »Les vendanges de Suresnes«, »Mari retrouvé«, »Bourgeoises de qualité«, »Les trois cousines«, »Le galant jardinier«. Seine Werke erschienen am vollständigsten Parss 1760, 12 Bde. in Auswahl 1810, 5 Bde., 1822 und 1884. D. hat mit großer Geschicklichkeit und Naturtreue den Charakter des Dorfes und seiner Bewohner darzustellen gewußt, die er im Patois sprechen läßt; Voltaire räumt ihm nach Moliere den ersten Rang in der Posse ein. Seine Frau Thérèse Lenoir de la Thorilliere und ihre beiden Tochter waren namhafte Schauspielerinnen. Vgl. Ch. Barthélemy, La comédie de D. (Par. 1882); Lemaître, La comédie après Molière et le théâtre de D. (das. 1882).