Epithēlium

[876] Epithēlium (v. griech. thele, »Warze«), tierisches Gewebe (s. d.), das die freie Oberfläche der äußern Haut, der Schleimhäute, Drüsen etc. bekleidet und aus dicht gelagerten Zellen besteht, nach deren Form man unterscheidet: das Pflasterepithel (Fig. 1), mit flachen, pflastersteinartig gelagerten Zellen, das Zylinderepithel (Fig. 2), mit hochprismatischen Zellen, das kubische oder würfelförmige E., das mit Wimpern versehene Flimmerepithel (s. Flimmer) etc. Ost bilden die Zellen auf ihrer Außenfläche einen zusammenhängenden Saum (Oberhäutchen oder Cuticula), der recht dicht und zum Chitinpanzer der Gliedertiere werden kann.

Fig. 1. Pflasterepithel, bei A von der Seite, bei B von oben gesehen. n Kern.
Fig. 1. Pflasterepithel, bei A von der Seite, bei B von oben gesehen. n Kern.

Ferner können Zellen des Epitheliums flüssige oder feste Stoffe erzeugen und nach außen entleeren (Drüsenzellen, s. Drüsen). Bei den Wirbeltieren besteht das E. der äußern Haut aus mehreren Zellschichten (sogen. geschichtetes E.); alsdann sind die äußern meist abgeplattet, eingetrocknet und verhärtet (verhornt, s. Horn).

Fig. 2. a Zylinderepithel, b mit porösem Saum (aus dem Dünndarm). n Kern, n' Kernkörperchen.
Fig. 2. a Zylinderepithel, b mit porösem Saum (aus dem Dünndarm). n Kern, n' Kernkörperchen.

Die innern Schichten bleiben jedoch weich, und bei den Fischen gilt dies auch für die äußern, da sie infolge des Wasserlebens dem Vertrocknen nicht ausgesetzt sind. Das die Innenfläche der Gefäße der Leibeshöhle etc. bekleidende E. wird Endothelium genannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 876.
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