[229] Externsteine (Eggster-, Egister-, Eggerstersteine), Sandsteinfelsen bei Horn am Teutoburger Wald. Außer mehreren kleinen zählt man fünf große Felsen. Der nördlichste, größte, ist 36 m hoch und unten zu einer laut einer noch vorhandenen Inschrift 1115 eingeweihten Kapelle ausgehöhlt. An der nördlichen Felsenwand findet sich ein kolossales Relief, die Abnahme Christi vom Kreuz darstellend, das wahrscheinlich ebenfalls aus dem 12. Jahrh. stammt und trotz arger Zerstörung noch immer ergreifend wirkt (s. Tafel »Bildhauerkunst VII«, Fig. 11). Die untere Hälfte der Wand enthält eine symbolische Darstellung des Sündenfalles. Zwei Felsen sind durch eine eiserne Brücke verbunden und gewähren lohnende Fernsichten. Über die Bedeutung des Namens E. herrschen verschiedene Ansichten. Piderit und Hamelmann (1564) benennen die E. Rupes picarum, d. h. Felsen der Elstern (dialektisch Äkstern oder Extern), die dort in Masse genistet haben sollen; andre leiten den Namen von dem der Göttin Eostra oder Ostara her, wieder andre vom nahen Bergzug der Egge. Urkundlich kommen die E. zuerst 1093 vor, wo sie von einer edlen Familie im Lippeschen dem Kloster Abdinghof geschenkt wurden. Vgl. Clostermeier, Der Eggesterstein (Lemgo 1824; 2. Aufl. von Helwing, 1848); Maßmann, Der Eggerstein in Westfalen (Weim. 1846), die Schriften von Giefers (Paderb. 1851), Thorbecke (Detmold 1882) und Dewitz (das. 1886, mit 15 Tafeln).