Fruchtäther

[177] Fruchtäther (Fruchtessenzen, Fruchtöle), Lösungen von Estermischungen in Alkohol, die bei hinreichender Verdünnung den Geruch von Früchten besitzen und ihn verhältnismäßig sehr großen Mengen andrer Substanzen mitteilen. Die wichtigsten F. sind Apfel-, Birnen-, Ananas-, Aprikosen-, Kirschen-, Erdbeeräther. Sie enthalten zum größten Teil Äthyl- und Ämylester der Buttersäure, Essigsäure, Baldriansäure und andrer fetter Säuren sowie der Benzoesäure. Diese Ester werden in verschiedenen Verhältnissen in fuselfreiem Weingeist gelöst und ihr Aroma oft noch durch Chloroform erhöht. Auch sollen die bessern F. mit den betreffenden Früchten mazeriert werden, um das Aroma zu vervollkommnen. Man benutzt F. zu Fruchteis, Fruchtbonbons, Limonaden, Likören etc. Die F. wurden zuerst auf der Londoner Industrieausstellung von 1851 bekannt und von A. W. Hofmann untersucht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 177.
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