Galliēni

[289] Galliēni, Joseph Simon, franz. General, geb. 24. April 1849 in St.-Béat (Obergaronne), wurde 1870 Unterleutnant und kämpfte bei Bazeilles. 1878 wurde er nach dem Senegal geschickt; 1880 drang er mit nur 30 Spahis bis zum Niger vor und bestimmte den Negerkönig Mahmadu zur Unterzeichnung eines Vertrags mit Frankreich. 1891 wurde er zum Obersten befördert und nach Tongking gesandt, wo er den Oberbefehl über das an China grenzende Gebiet von Langson erhielt und nach Vernichtung der Räuberbanden geordnete Zustände schuf. Darauf wurde er 1896 zum Generalgouverneur von Madagaskar ernannt. Seine Verwaltung der seit 6. Ang. 1896 zur französischen Kolonie erklärten Insel stellte überall Ruhe und Ordnung wieder her. 1899 kehrte G. nach Frankreich zurück, wo er vielfach gefeiert wurde. Er veröffentlichte: »Deux campagnes an Soudan français, 1886–1888« (Par. 1890, von der Akademie preisgekrönt); »Trois colonnes an Tonkin, 1894–1895« (das. 1899); »La pacification de Madagascar« (das. 1900). Vgl. Ellie, Le général G. (Par. 1900); Basset, Madagascar et l'œuvre du général G. (das. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 289.
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