[330] Garczyński (spr. -tschinski), Stefan, poln. Dichter, geb. 13. Okt. 1806 in Kosmowo bei Kalisch, gest. 20. Sept. 1833 in Avignon, studierte in Warschau die Rechte, hörte in Berlin Hegel, nahm Anteil an dem Befreiungskrieg von 1831, begab sich dann nach Paris, 1832 nach Italien und von hier nach Avignon. G. lehnte sich an die Richtung seines Freundes Mickiewicz an und hinterließ eine von diesem herausgegebene episch-philosophische Dichtung: »Wacława dzieje« (»Die Schicksale Waclaws«), die an mystischer Tendenz kränkelt, sich aber durch Formvollendung auszeichnet, sowie lyrische Gedichte, darunter feurige Kriegssonette. Seine »Poezye« erschienen gesammelt Paris 1833 (in 2 Bdn.) und Leipzig 1860 und 1863.