Goyen

[191] Goyen (Goijen), Jan van, holländ. Maler und Radierer, geb. 13. Jan. 1596 in Leiden, gest. Ende April 1656 im Haag, lernte bei C. van Schilperoort und Isack van Swanenburg daselbst, dann bei Willem[191] Gerritz in Hoorn und ließ sich um 1632 im Haag nieder, wo er sich bei Esaias van de Velde, der einen entscheidenden Einfluß auf ihn übte, in der Landschaftsmalerei weiter ausbildete. Seine sehr zahlreichen Landschaften und Marinen, die fast in allen öffentlichen Galerien und in vielen Privatsammlungen vorkommen, waren anfangs in dem schweren bräunlichen Ton des Esaias van de Velde gehalten, gingen aber bald in einen warmen goldigen und schließlich silbernen Ton über, dessen Gesamtharmonie nur durch die bunte Staffage unterbrochen wurde. Er war der erste Tonmaler der holländischen Schule. Seine sehr geistreich und namentlich in der Luft fein behandelten Bilder stellen meist öde Dünenlandschaften, Sandhügel, Kanäle, Flüsse. Dörfer, Küstenstriche und Blicke auf Städte mit gewöhnlich reicher Staffage dar. Sie umfassen die Zeit von 1621–56. Hauptwerke von ihm befinden sich in Amsterdam, Paris, Dresden, München. Berlin (Sommer und Winter), Wien (Hofmuseum), Darmstadt und Gotha. Seine (fünf) radierten Landschaften sind sehr selten. Jan Steen, Saftleven, Berchem und S. Ruisdael waren seine Schüler. Doch hat er auch viele andre holländische Landschaftsmaler beeinflußt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 191-192.
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