Grundel

[452] Grundel (Gobius Gthr.), Fischgattung aus der Ordnung der Stachelflosser und der Familie der Meergrundeln (Gobiidae), Fische mit rundlichem Kopf, aufgetriebenen Wangen, vorstehenden Augen, zwei Rückenflossen und ihrer ganzen Lange nach verwachsenen Bauchflossen. Mehr als 120 Arten in allen Meeren, auch im süßen Wasser. Die Schwarzgrundel (G. niger L), 13–16 cm lang, ist düster, auf der Bauchseite lichter gefärbt, mit wolkigen Flecken. auf den Flossen schwarz und braun gebändert oder gestrichelt, lebt im Mittelmeer, im Atlantischen Ozean und in der Nord- und Ostsee, in der Nähe der Flußmündungen und auf felsigem Boden und nährt sich[452] von Krustern und Würmern. Zur Laichzeit gräbt das Männchen in mit Seegras bewachsenem Boden ein überwölbtes Nest, nötigt vorbeischwimmende Weibchen hinein, befruchtet den abgelegten Laich und bewacht diesen und die Brut, bis sie herangewachsen ist. Die Schwarzgrundel wird besonders wegen der großen, wohlschmeckenden Leber gefangen. Die Flußgrundel (Bottola, G. fluviatilis L., s. Tafel »Fische III«, Fig. 1), 8 cm lang, blaß gelblichgrün, auf dem Oberrücken dunkler, gefleckt, auf der zweiten Rückenflosse und der Schwanzflosse schwarz punktiert, lebt in Seen, Flüssen und Kanälen Italiens zwischen Steinen am Grunde, zeigt keine Brutpflege, besitzt sehr wohlschmeckendes Fleisch.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 452-453.
Lizenz:
Faksimiles:
452 | 453
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika