Hämatidrosis

[674] Hämatidrosis (griech.), angebliches Blutschwitzen, wie es bereits von den ältesten medizinischen Schriftstellern erwähnt, oft mit mystischem Dunkel umgeben und besonders von hysterischen Personen benutzt wurde, um Interesse zu erregen (vgl. Stigmatisation). Absonderung von Blut durch die Schweißdrüsen ist unmöglich, dagegen besteht bei schwer nervenkranken Personen, oft abwechselnd mit der Menstruation, leichte Zerreißbarkeit der Gefäße am ganzen Körper, und wenn in solchem Fall die um die Schweißdrüsen reichlich gelagerten kleinen Blutgefäße platzen, so kann mit dem Schweiß auch Blut auf die Hautoberfläche austreten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 674.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: