Heidepflanzen

[65] Heidepflanzen, Gewächse, welche die einförmige Pflanzendecke der Heide (s. d., S. 58) bilden, wie namentlich das gesellig wachsende Heidekraut (Calluna vulgaris), dem sich auch einige andre Erikazeen (Arten von Erica) sowie ginsterähnliche Papilionazeen (Genista, Ulex, Sarothamnus) u. a. zugesellen. Dieselben treten besonders im nordwestlichen Europa längs der atlantischen Küsten dominierend auf und mischen sich vielfach auch mit den niedern Strauchformationen der Heidelbeer- und Preißelbeergebüsche sowie mit Moos- und Flechtenbeständen. In Berggegenden gesellen sich zu den eigentlichen H. eine Reihe von Gebirgs- und Alpengewächsen, deren Gesamtheit als Bergheidenformation zusammengefaßt werden kann. Die west- und mitteleuropäische Tieflands- und Bergheide hat gewisse Charakterzüge mit südeuropäischen Gesträuchformationen, z. B. den Macchien (s. Mittelmeerflora), ja selbst mit den immergrünen Buschbeständen des Kaplandes und Australiens gemeinsam.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 65.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika