Hemĕrocallis

[162] Hemĕrocallis L. (Taglilie), Gattung aus der Familie der Liliazeen, ausdauernde Pflanzen mit sehr kurzem Rhizom und mehr oder weniger fleischig verdickten Wurzeln, schmalen, fast grasartigen Grundblättern und großen Blüten in einer wenigblütigen, endständigen Doppelschraubel oder in zwei Doppelschraubeln. Fünf Arten in Mitteleuropa und dem gemäßigten Asien, besonders in Japan. H. fulva L., mit großen rotgelben, geruchlosen Blüten auf fast 1 m langem Schaft, findet sich vom südwestlichen Frankreich bis Wolhynien, in Transkaukasien, auf dem Himalaja und in Japan; die Blüten werden in China als Zutat genossen. H. flava L., mit gelben, wohlriechenden Blüten, von Südfrankreich bis Siebenbürgen, in Sibirien und Japan; H. Middendorffiana Trautv. et Mey., mit einer viel reichern Doppelschraubel großer goldgelber Blüten, in Sibirien, werden als schöne Rabattenpflanzen in Gärten kultiviert. H. graminea L., in Sibirien, wird in Hankou in China in großer Menge kultiviert, um die Blüten zu Suppen zu benutzen; auch werden Blüten zu diesem Zweck aus Japan eingeführt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 162.
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