Herŏisch

[227] Herŏisch, einem Heros angemessen, auf Heroen bezüglich, z. B. heroisches Zeitalter (s. Heldenalter); heroischer Vers, soviel wie Hexameter. In der Landschaftsmalerei nennt man h. die Gattung, die aus der Natur großartige und erhabene Terrain- und Felsbildungen sowie andre Einzelformen auswählt und zu einem idealen Ganzen verbindet, das einer aus der Mythologie oder der Heroensage entnommenen Figurenstaffage entspricht. Wo die Natur solche Bildungen nicht aufzuweisen hat, ist der Künstler genötigt, die Formen zu idealisieren oder zu stilisieren (daher auch stilistische Landschaft). Man nennt diese Gattung der Landschaftsmalerei auch die historische, womit im allgemeinen Ernst und Erhabenheit der Formenbildung angedeutet sind. Von ältern Meistern haben besonders A. Schiavone, die Carracci, Claude Lorrain, N. Poussin, von jüngern J. A. Koch, Schnorr, K. F. Lessing, F. Preller, A. Zimmermann, Marko, Dreber, H. Gärtner und Kanoldt die heroische Landschaft kultiviert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 227.
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