Hydrangĕa L.

[687] Hydrangĕa L. (Hortensie), Gattung der Saxifragazeen, niederliegende, aufrechte, auch kletternde Sträucher, bisweilen Bäume mit gegenständigen, ganzrandigen, gesägten oder gelappten Blättern und mit zahlreichen kleinen Blüten in zusammengesetzten Trugdolden. Die peripherischen Blüten sind steril (bei kultivierten Pflanzen oft alle Blüten) und haben einen blumenblattartigen Kelch. Etwa 30 Arten im östlichen Asien, auf dem Himalaja und im gemäßigten Nord- und Südamerika. H. arborescens L. (amerikanische Hortensie), ein 3 m hoher Busch mit zahlreichen, unverästelten Stengeln, ei- oder herzförmigen, gesägt-gezahnten, zugespitzten Blättern und ausgebreiteten endständigen Scheindolden mit ziemlich kleinen weißen Blüten, stammt aus dem atlantischen Nordamerika und wird bei uns in Gärten kultiviert. H. Hortensia DC. (echte Hortensie), bis 2 m hoch, mit ei-elliptischen, gesägten Blättern, fast weißen, schwach rosaroten oder hellblauen Blüten in oft 30 cm im Durchmesser haltenden Trugdolden, wächst in Japan, auch im nördlichen China und wird dort und bei uns in vielen Varietäten in Töpfen kultiviert, hält in mildern Gegenden Deutschlands aber auch im Freien aus. Die »gefüllte« (d. h. nur mit großen, unfruchtbaren Blüten versehene) Abart wurde 1788 in Kew eingeführt und erhielt ihren Namen von dem Botaniker Commerson zu Ehren der Frau Hortense Lapeaute, die ihren Gemahl, den Astronomen Lapeaute, der mit Commerson Mitglied der Bougainvilleschen Expedition war, begleitete. Die einfach blühende Form (mit fruchtbaren Blüten) wurde erst in neuester Zeit eingeführt. Die blau blühenden Formen glaubte man durch Zusatz von Eisenvitriol zu der Erde erhalten zu können, doch glückte dies nicht immer. Sie finden sich auch in Japan und entstehen bei uns bisweilen ohne besonderes Zutun. H. paniculata Sieb., ein Baum oder Strauch mit eiförmig-elliptischen Blättern und großen kegelförmigen oder zylindrischen Blütenständen weißlicher, später rötlicher, unfruchtbarer Blüten, wächst in Japan und Sachalin und wird bei uns (besonders die großblumige Varietät) als winterharter Zierstrauch angepflanzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 687.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika