[695] Hydromantīe (griech., »Wasserwahrsagung«), eine orientalische, bei den Griechen nur spärlich angewendete Zukunftsdeutung aus Erscheinungen in und über dem Wasser von Quellen und Strudeln, in Becken, Gläsern, Flaschen etc. Nach dem heil. Augustin wäre Numa einer der ersten Hydromanten gewesen. Pausanias erzählt von mehreren zur H. dienenden Tempelquellen. Die H. ist noch heute sehr verbreitet in Arabien, Persien und Ägypten, wobei regelmäßig Knaben (wie durch Cagliostro) verwendet werden, die durch das Anstarren glänzender Oberflächen (von Wasser, Tinte etc.) vielleicht hypnotisch werden und dann »Erscheinungen« haben. Vgl. Hypnotismus, Katoptromantie und Kristallschauen.