Indamine

[787] Indamine, chemische Verbindungen, die sich vom Chinonphenylimid (Indoaniline) oder vom Chinondiimid (I.) ableiten. Die Indoaniline entstehen bei Einwirkung von Ehinonchlorimid auf Dimethylanilin oder pou Nitroso- oder Nitrodimethylanilin auf Phenol in alkalischer Lösung, endlich bei Oxydation eines Gemenges von Paraphenylendiamin und einem Phenol oder eines Paraamidophenols und einem primären Monamin in alkalischer Lösung mit unterchlorigsaurem Natron. Die I. entstehen durch Oxydation aus Paraphenylendiamin mit einem Anilin in neutraler Lösung, auch durch Einwirkung von Nitrosodimethylanilin auf Aniline. Die Indoaniline sind schwache, gegen Alkalien ziemlich beständige Basen, sie sind tiefblau und werden durch Säuren, mit denen sie zunächst farblose Salze bilden, in Chinone und die entsprechenden Paraphenylendiamine zersetzt. Bei ihrer Anwendung als Farbstoffe werden sie durch Reduktion in ihre alkalilöslichen Leukokörper übergeführt, mit denen man die Gewebe färbt oder bedruckt, um dann durch die Luft oder Kaliumbichromat den Farbstoff zu entwickeln. Die I. sind ebenfalls schwache Basen, bilden blaue oder grüne Salze und werden durch überschüssige Säuren leicht in Chinon und Diamin gespalten. Wegen ihrer Unbeständigkeit finden sie keine Anwendung, doch sind sie wichtig als Zwischenprodukte bei der Herstellung von Thionin- und Safraninfarbstoffen. Hierher gehören das Phenolblau, Chinondimethylanilinimid Bild im Fließtext, das Phenylenblau Bild im Fließtext und dessen Teramethylchlorid, das Dimethylphenylengrün (Binschedlers Grün)

Tabelle

sowie das Toluylenblau Bild im Fließtext

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 787.
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