Ituräa

[115] Ituräa, Landschaft im NO. von Palästina. Da der Name wahrscheinlich »Land der Bergbewohner« bedeutet, so ist es erklärlich, daß derselbe mehrfach vorkommt. Die Genesis nennt Ituräer als »Söhne Ismaels« und bezeichnet sie dadurch als zu den Nordarabern gehörig; ebenso Strabon und Cassius Dio. Diese sind im Dschebel Hauran zu suchen, wo die in den zahlreichen griechischen Inschriften des 1.–6. Jahrh. vorkommenden Götter- und Personennamen in der Tat arabisch sind. Häufiger wird ein von den Seleukiden unabhängiges I. in der Makkabäerzeit genannt, seitdem Aristobulos I. 107 v. Chr. es zum Teil eroberte. Dieses I. war im Antilibanon und Hermon[115] gelegen, von wo sich das räuberische, im Bogenschießen gewandte Volk unter Ptolemäus, des Mennäus Sohn, über Cölesyrien und den Libanon ausbreitete und den Handel von Damaskus, Berytos und Byblus schädigte, bis Pompejus dasselbe 66 v. Chr. unterwarf. I. kam 36 v. Chr. an Kleopatra, 23 v. Chr. wahrscheinlich durch Augustus an Herodes d. Gr.; 49 n. Chr. wurde es von Kaiser Claudius zur Provinz Syrien geschlagen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 115-116.
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