Jazygĭen

[214] Jazygĭen, ehemals selbständiger Distrikt in Ungarn, südlich vom Matragebirge, umfaßte eine von der Zagyva durchströmte Acker- und Weideebene von 1100 qkm (20 QM.) mit etwa 60,000 meist römisch-kath. Einwohnern und den Hauptorten Jászberény (Sitz des Distrikts), Árokszállás, Also-Szent-György, Jász-Apati, Jász-Fényszaru, Jász-Kis-Er u. Jász-Ladány. 1876 wurde es dem neugebildeten Komitat Jazygien-Großkumanien-Szolnok (s. d.) einverleibt. Die Jazygen (s. d.) genossen besondere Vorrechte und lebten gleich den Kumanen in besondern Bezirken, an deren Spitze je ein Oberkapitän stand. Von 1594-[214] 1686 war J. und Kumanien gänzlich in Türkenhand, wurde 1702 dem Deutschen Ritterorden verpfändet, 1730 ausgelöst und erhielt 1745 seine alten Privilegien wieder. Vgl. Gyárfás, Geschichte der Jazygen und Kumanen (Szolnok, 4 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 214-215.
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