[319] Joule (spr. dschaul oder dschūl), James Prescott, Physiker, geb. 24. Dez. 1818 in Salford, gest. 11. Okt. 1889 in Sale, lebte als Brauer in Salford und war der experimentelle Begründer der mechanischen Wärmetheorie; in seiner 1843 erschienenen Experimentaluntersuchung über erwärmende Wirkungen der Magnetelektrizität leitete er zum erstenmal aus seinen Versuchen den-Arbeitswert der Wärmeeinheit ab und sprach die Überzeugung aus, »daß man immer, wo man eine mechanische Kraft aufwendet, ein genaues Äquivalent an Wärme erhält«. Um diesen Satz, der im Grunde nichts andres als das ein Jahr vorher von R. Mayer ausgesprochene Prinzip von der Erhaltung der Kraft ist, zu beweisen, maß er die bei dem Durchtritt von Wasser durch enge Röhren, die bei der Kompression der Luft und die bei der Reibung fester und flüssiger Körper durch die aufgewandte Arbeit erzeugte Wärme und fand, daß stets die gleiche Arbeit erforderlich ist. um eine Wärmeeinheit zu erzeugen. Im Mittel ergibt sich aus seinen Versuchen die Arbeit von 425 Meterkilogramm als das Äquivalent der Wärme, die 1 kg Wasser um 1° erwärmt. Andre Arbeiten von J., z. T. mit William Thomson unternommen, beziehen sich auf die neuere Gastheorie. Auch untersuchte er die Wirkung des Magnetismus auf die Ausdehnung von Stahl und Eisen, erfand ein Instrument zur genauen Messung elektrischer Ströme und entdeckte das Gesetz der Erwärmung der Körper, durch die ein galvanischer Strom fließt (Joulesches Gesetz). Seine Arbeiten über das mechanische Wärmeäquivalent (»Discoveries of the laws of the evolution ot heat by electricity« und »Discovery of the mechanical equivalent of heat«) erschienen in deutscher Übersetzung von Spengel (Braunschw. 1872). Gesammelt erschienen »Scientific papers of James Prescott J.« (Lond. 188487, 2 Bde.).