[752] Katholische Volkspartei, Partei im österreichischen Abgeordnetenhaus, die sich vom Hohenwartklub 1895 loslöste, um streng klerikale Ziele zu verfolgen; ihre Führer sind Dipauli und Ebenhoch. Große Entrüstung erregte es, daß die k. V., die aus deutschen Abgeordneten der Alpenländer besteht, sich 1897 mit Polen und Tschechen gegen die übrigen Deutschen verband. Die Unzufriedenheit der deutschen Wähler mit dieser Haltung ihrer Vertreter äußerte sich besonders in Tirol so entschieden, daß Dipauli und die andern Tiroler Abgeordneten im Sprachenstreit eine vermittelnde Haltung einzunehmen versuchten. In den Reichsratswahlen 1901 sank sie von 27 auf 23 Mandate und vereinigte sich nunmehr mit dem ehemaligen Zentrum zum »Katholischen Zentrum« (1905 zählte es 29 Abgeordnete), zu dessen Obmann Kathrein (s. d.) gewählt wurde. Auch in Ungarn bildete sich 1893 eine k. V. unter Führung des Grafen Ferdinand Zichy, welche die liberale kirchliche Gesetzgebung bekämpfte. Bei den Neuwahlen 1896 erlangte sie nur 20 Mandate im Abgeordnetenhause.
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