Klaj

[89] Klaj (latinisiert Clajus), 1) Johann, Dichter, geb. 1616 in Meißen, gest. 1656 in Kitzingen, studierte Theologie in Wittenberg, kam 1644 als Kandidat nach Nürnberg, wo er mit Harsdörffer den Pegnitzorden stiftete, wurde 1647 Lehrer an der Sebaldusschule daselbst und 1650 Prediger in Kitzingen. Er schrieb, mit starker Benutzung holländischer Vorbilder, oratorienartige Dramen, die in der Kirche ausgeführt wurden: »Höllen- und Himmelfahrt Christi« (Nürnb. 1644); »Herodes, der Kindermörder« (das. 1645). Das mit Harsdörffer gearbeitete »Pegnesische Schäfergedicht« (Nürnb. 1644) stellt in allegorischer Form die Geschichte seiner Übersiedelung nach Nürnberg dar. Auch verherrlichte er in mehreren dichterischen Arbeiten die nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges in Nürnberg veranstalteten Feierlichkeiten. Vgl. Tittmann, Die Nürnberger Dichterschule (Götting. 1847).

2) Johannes, Grammatiker, s. Clajus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 89.
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