[560] Krajowa (Craiowa), Hauptstadt des Kreises Doljiu in Rumänien (Walachei), unweit des Schyl, ehemaliger Hauptort der Kleinen Walachei, an der Staatsbahnlinie Verciorova-Chitila-Bukarest, von großer Ausdehnung, aber nur in den beiden Hauptstraßen (Strada Lipscani und Strada Unirii) belebt, hat 27 griechisch-katholische, eine römisch-katholische, eine prot. Kirche, 3 Synagogen, ein unvollendetes Theater, ein prächtiges Bad, einen schönen öffentlichen Park (Bibesco) und (1899) 45,438 Einw. (darunter 3000 Römisch-Katholische und 1800 Juden), die lebhaften Handel treiben. K. hat ein Lyzeum, eine Handelsschule, eine Kadettenschule, eine evangelische und eine kath. Schule (erstere vom deutschen, letztere vom österreichischen Kaiser unterstützt), mehrere Mädchenpensionate und ist Sitz eines Appellations- und eines Handelsgerichts, des Generalkommandos des 1. Armeekorps sowie eines deutschen Konsularagenten. In der Nähe befinden sich ansehnliche Salzwerke. Als die walachischen Fürsten um 1300 das Banat Severin bekamen, gründeten sie zum Ersatz für die ihnen nicht gehörige Burg im Gebirge ein Neu-Severin; nach dem Teich, an dessen Ufer der neue Ort lag, hieß er auch Rîmnic. Hierher wurde später der Sitz des Bischofs von Severin verlegt; als;Anfang des 16. Jahrh. die Burg Severin in türkische Hände geraten war, residierte auch der walachische Bau in K. Im 17. Jahrh. durfte es als Haupt des Oltgebiets gelten; doch ist von einer städtischen Verfassung nirgends die Rede. In der Nähe siegte 1400 der walachische Woiwode Mircea über einen Teil des türkischen Heeres Bajesids. Am 31. Okt. 1853 focht hier die russische Avantgarde, welche die Stadt besetzt hatte, mit den Türken. Vgl. Hasdeŭ, Originile Craioveĭ (Bukar. 1878; nur mit Vorsicht zu benutzen).