Kreuth

[644] Kreuth (Wildbad im K.), Dorf und Kurort im bayr. Regbez. Oberbayern, Bezirksamt Miesbach, 10 km südlich von Tegernsee, in einem malerischen Tal der Bayrischen Alpen, an der Weißach, 780 m ü. M., hat eine kath. Kirche (von 1491), Forstamt, Marmorbrüche, ein Denkmal für König Maximilian I. und (1900) 252 kath. Einwohner. Das Bad, 850 m ü. M., ist Fideikommiß (gegenwärtiger Nutznießer Herzog Karl Theodor in Bayern) und wird vorzugsweise wegen seiner Molkenkuranstalt besucht. Zugleich werden Solbäder (von der Sole von Rosenheim), Kräutersäfte- und Kiefernnadelbäder verabreicht, und eine erdig-salinische Schwefelquelle (mit 0,265 schwefelsaurem Kalk, 0,217 schwefelsaurer Magnesia, 0,217 kohlensaurem Kalk, 1,4 ccm Schwefelwasserstoff etc. in 1 Lit.), zum »Heiligen Kreuz«, von 11° Temperatur bildet eine schätzenswerte Beigabe für die Brust- und Unterleibskranken, die nach K. gesandt werden. Zahl der Kurgäste ca. 800 jährlich. Die Heilquelle wird zuerst im 14. Jahrh. erwähnt, und schon 1511 wurde ein Badehaus erbaut. Vgl. Primavesi, Bad K. (2. Aufl., Münch. 1872); Pletzer, Bad K. (das. 1875); Ruland, K., ein bayrisches Hochlandjuwel (das. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 644.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: