Kukurbitazeen

[782] Kukurbitazeen (Kürbisgewächse), dikotyle, den Passiflorinen nahestehende Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Kampanulinen, meist einjährige, mit Ranken kletternde Kräuter mit rauhen, handnervigen, oft fünflappigen Blättern und achselständigen Blütensprossen. Die Blüten sind oberständig, eingeschlechtig und meist fünfgliedrig (Fig. 1 u. 2). Kelch und Krone haben einen gemeinsamen becherförmigen Basalteil. Die mit den Kronenteilen abwechselnden 5 Staubgefäße sind sämtlich oder nur zu 2 und 2 verwachsen, so daß das fünfte frei bleibt, oder sie sind sämtlich frei; sie tragen gewundene Antheren, die paarweise verwachsen oder auch, wie bei Cyclanthera, sämtlich zu einem einzigen ringförmigen Pollenbehälter verschmelzen können. Der unterständige Fruchtknoten wird von 3–5 völlig verschmolzenen Fruchtblättern gebildet. Der meist kurze Griffel trägt 3–5 fleischige Narben. Die Samenanlagen sind umgewendet und horizontal. Die Frucht stellt eine große, vielsamige Beere dar, deren Scheidewände sich zu einem die Fächer ausfüllenden Fruchtbrei auflösen, in dem die flachen, endospermlosen Samen mit geradem Keimling liegen. Diese Familie besteht aus über 650 meist tropischen oder subtropischen Arten, zumal Ostindiens; viele enthalten einen heftig abführend und brechenerregend wirkenden Bitterstoff (z. B. die Koloquinte); die Gefäßbündelnetze aus der Frucht der tropischen Luffa-Arten sind die Luffaschwämme des Handels.

Fig. 1. Männliche Blüte der Melone.
Fig. 1. Männliche Blüte der Melone.
Fig. 2. Weibliche Blüte der Melone.
Fig. 2. Weibliche Blüte der Melone.

Genießbare Früchte liefern der Kürbis, die Gurke, die Melone und die Wassermelone. Fettes Öl wird aus den Samen der Kürbisse gewonnen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 782.
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