Louisdor

[739] Louisdor (franz.Louis d'or, meist nur Louis), eine zuerst 1640 zum Schutze gegen Beschneidung mit Ränderung geprägte franz. Goldmünze. Sie zeigte auf dem Revers ursprünglich ein aus 4 oder 8 Lilien zusammengesetztes Kreuz, unter Ludwig XV. aber meist ovale und seit Ludwig XVI. eckige Schilde, daher auch Schildlouisdor genannt. Bis 1792 hieß die Inschrift: »Christus regnat vincit imperat« oder abgekürzt, vorübergehend 1689–93 »Sit nomen Domini benedictum«, zuletzt »Règne de la loi«. Der erste L., auch in Halbstücken (demi-louis) geprägt, galt 10 Livres und war 6,752 g schwer bei 11/12 Feinheit; 1652 ward er auf 12 Livres erhöht. Bei gleicher Mischung änderten sich Gewicht und Wertverhältnis. Der louis an soleil von 1709, im J. 1715 wieder L., zu 20 Livres wog 8,158 g und wurde bei der allgemeinen Umprägung 1726 (auch double und demi) auf 24 Livres erhöht, 1774 auch vieux louis genannt und nun in Halbstücken geprägt. Während Ludwigs XV. Minderjährigkeit gab der Finanzdirektor 1716 einen louis de Noailles von 12,238 g, auch halbe aus; der sogen. chevalier von 1718 zu Ehren des Ludwigordens (louis à la Croix de Malte, auch doppelt und halb) wog wie der von 1720 (louis an deux LL) 9,790 g, der L. von 1719 zu 15 Livres (quinzaine d'or) nur 3,673 g, der dem Pfirsich ähnlich gefärbte von 1723 (louis mirliton, auch doppelt und halb) zu 27 Livres 6,527 g. Nach dem Gesetz vom 30. Okt. 1785 behielt der L. den Wert von 24 Livres bei 7,649 g Gewicht = 19,561 Mk.; dieser louis neuf oder louis aux deux écussons carrés führte im Revers die Schilde mit den Lilien und den Ketten von Navarra. Bis zur Abschaffung 1803 erhielt der L. noch die Namen louis an génie (louis constitutionell), louis de la République und pièce de 24 livres. In Deutschland nannte man L. die verschiedenen deutschen und dänischen Pistolen oder goldenen Fünftalerstücke.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 739.
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