Luganer See

[831] Luganer See (ital. Lago di Lugano, mit Vorliebe il Ceresio genannt, s. Karte »Schweiz«), ein buchtenreiches, wald- und felsumkränztes, mit Ortschaften und Villen umsäumtes Wasserbecken am Südfuß der Alpen, 274 m ü. M., das die Reize der italienischen Landschaft mit der Alpennatur vereinigt und daher zu den besuchtesten Seen der Alpen gehört. Von der Gesamtfläche von 50,46 qkm gehören 19,49 qkm zum schweizerischen Kanton Tessin, 30,97 qkm zur italienischen Provinz Como. Die Länge von Porlezza nach Ponte Tresa beträgt 35, die größte Breite Lugano-Cavallino 3, die mittlere Breite 1 km. Die Maximaltiefe, am Eingang in den (obern) Arm von Porlezza, beträgt 288 m. Von der Enge von Melide an nimmt die Tiefe rasch ab, so daß sie in den »untern« Golfen (von Capolago, Porto und Agno) höchstens 84–94 m, in dem Laghetto, dem Anhängsel zwischen Laveno und Ponte Tresa, bloß 50 m beträgt. Das größte Gewässer, das dem L. zufließt, ist der Agno, der am Camoghé entspringt. Die Entwässerung erfolgt durch die Tresa nach dem 77 m tiefer gelegenen Lago Maggiore. Seit 1874 zieht am Ufer entlang eine der zum Netz der Gotthardbahn gehörigen tessinischen Talbahnen: Lugano-Melide-Mendrisio-Chiasso; diese Linie überschreitet den See auf dem Damm von Melide. Seit 1856 hat der See Dampfschiffahrt, an deren Endpunkten die Bahnlinien Porlezza-Menaggio (am Comersee), Ponte Tresa-Luino (am Lago Maggiore) und Porto Ceresio-Varese sich anschließen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 831.
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