[13] Mabuse (spr. -ǖs'), Jan, eigentlich I. Gossart (Gossaert), niederländ. Maler, geb. um 1470 in Maubeuge (Mabuse), daher der Name, gest. 1541 in Antwerpen, bildete sich unter dem Einfluß von Gerard David, wurde 1503 in die Malergilde zu Antwerpen aufgenommen und ging 1508 mit Philipp von Burgund, Bischof von Utrecht, nach Italien, wo er elf Jahre blieb und seine heimische Art mit der Ausdrucksweise von Michelangelo, Leonardo und Raffael verschmolz. In die Heimat zurückgekehrt, war er in Middelburg, Utrecht und zuletzt in Antwerpen tätig. Von den Werken seiner ersten Periode sind e'ne Anbetung der Könige in Castle Howard und eine Madonna von Engeln umgeben in reicher gotischer Architektur (1501) im Museum zu Palermo hervorzuheben. Auch auf seinen spätern Bildern spielt die architektonische Umgebung in reichem Renaissancestil eine Hauptrolle. Seine Hauptwerke sind: Lukas die Madonna malend (Rudolfinum in Prag), der leidende Christus (Museum in Antwerpen), einige Madonnen in München (Pinakothek), Paris (Louvre), Madrid (Museum), Adam und Eva (Hamptoncourt), Neptun und Amphitrite (Kaiser Friedrich-Museum in Berlin) und Danaë mit dem Goldregen (München, Pinakothek). Seine mythologischen Bilder leiden bereits an dem Manierismus, dem M. in den Niederlanden für eine Zeitlang den Weg bahnte. Engern Anschluß an die Natur haben seine Bildnisse (die Kinder Christians II. von Dänemark in Hamptoncourt, das Porträt des Kanzlers Carondelet im Louvre). Seine Malweise war glänzend und sorgfältig, doch wurde seine manierierte Zeichnung schon von Dürer getadelt.