[143] Majorescu, Titus, rumän. Staatsmann und Schriftsteller, geb. 1840 in Bukarest, Sohn des verdienten Gelehrten Johann M. (gest. 1864), studierte in Deutschland und Frankreich Philosophie und Rechtswissenschaft und wurde 1862 Professor der Philosophie an der Universität in Iassy. M. war das literarische Haupt der Gesellschaft »Junimea«, die in der Geschichte der rumänischen Literatur und Politik von epochemachender Bedeutung war; sein Scharfsinn machte ihn zum einflußreichsten Mann in der literarischen Bewegung seines Landes, obwohl M. sich durch keine reiche Produktivität ausgezeichnet hat. Er wirkte als Parlamentsdeputierter und war wiederholt Kultus- und Justizminister. Der wesentliche Teil seiner Schriften ist gesammelt in »Critice« (Bukar. 1874); außerdem veröffentlichte er: »Poesia rumana« (1867), »Logica« (1876), »Patru novele« (1882), »Precedente constitutionali« (1886), »Discursuri parlamentare« (Bukar. 1897, 2 Bde.) und in deutscher Sprache: »Einiges Philosophische in gemeinfaßlicher Form« (Berl. 1861).