[14] Modérn (franz.), im gewöhnlichen Sprachgebrauch alles, was der eben herrschenden Mode gemäß ist; im höhern Sinne, vornehmlich auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft, gebraucht man das Wort von dem, was im Gegensatz zum antiken, zum mittelalterlichen und zum Renaissancestil den eigentümlichen Charakter der Kunstschöpfungen der neuern Zeit (vornehmlich des 19. Jahrh.) ausmacht, zu dem sich die neueste Zeit, namentlich auf dem Gebiete der bildenden Künste und Literatur, wiederum in Gegensatz stellt, indem ihre Vertreter die Bezeichnung m. für sich in Anspruch nehmen und ihre unmittelbaren Vorgänger als unmodern erklären. Daher das (als Gegensatz zur »Antike«) von den Naturalisten, zuerst von H. Bahr (»Zur Kritik der Moderne«, 1890) gebildete Wort: die Moderne. Im Gegensatz zu antiken Kunstwerken kann mit dem Wort m. auch der Sinn des Gefälschten verbunden sein. Modernisieren, m. machen oder umgestalten. Vgl. Rée, Modern, der rechte Weg zu künstlerischem Leben (Leipz. 1900); Lublinski, Die Bilanz der Moderne (Berl. 1904).