[44] Molótschuaja, 112 km langer Fluß im südruss. Gouv. Taurien, der sich in den Molotschanski Liman, einen 207 qkm (3,77 QM.) großen, durch eine schmale Landzunge vom Asowschen Meer getrennten Salzsee, ergießt. An den Ufern der M. liegt der 1804/05 gegründete deutsche Molotschnaer Kolonistenbezirk, und zwar auf dem linken Ufer der blühende Mennonitenbezirk mit dem Vorort Halbstadt (s. d.), am rechten Ufer der eigentliche Kolonistenbezirk mit dem Vorort Prischib (s. d.), letzteres das geistige Zentrum der deutschen Ansiedelungen in Südrußland. Ein Verzeichnis der sämtlichen dortigen deutschen Kolonien und historische Angaben über den M.-Kolonistenbezirkenthält der (deutsche) »Molotschnaer Volkskalender für 1905« (Gottlieb Schaad, Prischib).