Mopla

[128] Mopla (richtiger Mappila), die mohammedan. Bewohner der Malabarküste von Britisch-Indien, ein ursprünglich drawidischer Volksstamm, durch Vermischung mit arabischen Kaufleuten und Ansiedlern seit dem 9. Jahrh. stark beeinflußt. Die M. leben namentlich in der Präsidentschaft Madras (1901: 912,920) und in Curg (6669). Auch die Labbeh (in Madras 406,793, in Travancore 12,090, in Maisur 6908) gehören zu ihnen. Sie sind kräftig und wohlgebaut und werden von keinem indischen Stamm an Kühnheit, Ausdauer und Fleiß übertroffen. In den Städten beherrschen sie den Handel, auch sind sie Fischer und Seeleute, im Innern Ackerbauer. Glauben sie sich als Pächter von den Eigentümern des Landes (Hindu) zu arg bedrückt, so weihen sich zuweilen in ganzen Gesellschaften die Männer dem Tode, nachdem sie gemordet hatten, was ihnen in den Weg kam. 1853 mußte ein Gesetz gegen sie erlassen und wiederholt zur Anwendung gebracht werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 128.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: