Münsterberg

[266] Münsterberg, ehemaliges Fürstentum in Schlesien, zwischen Brieg, Neiße, Schweidnitz und Glatz gelegen, umfaßte 770 qkm (14 QM.) mit 52,000 Einw., war seit dem 14. Jahrh. im Besitz einer Linie der schlesischen Piasten, kam 1569 an Böhmen und gehörte später der fürstlich Auerspergschen Familie, bis es 1791 die Krone Preußens durch Kauf an sich brachte. Gegenwärtig ist es unter die Kreise M. und Frankenstein des Regbez. Breslau verteilt. – Die Kreisstadt M., an der Ohlau und der Staatsbahnlinie Breslau-Mittelwalde, 208 m ü. M., hat noch zum Teil erhaltene alte Stadtmauern, 2 evangelische und 3 kath. Kirchen, eine Synagoge, ein schönes neues Rathaus, ein evangelisches Schullehrerseminar, Waisenhaus, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, 2 Schwefelquellen, eine Zucker-, eine Präserven-, eine Goldleisten- u. eine große Tonröhren- und Schamottefabrik und (1905) 8475 Einw., davon 1766 Evangelische.

Wappen von Münsterberg.
Wappen von Münsterberg.

Unfern die ehemals gefürstete Cistercienserabtei Heinrichau.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 266.
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