Neiße [1]

[502] Neiße (Neisse), Name dreier hauptsächlich der preuß. Provinz Schlesien angehöriger Flüsse: 1) die Lausitzer oder Görlitzer N., linksseitiger Nebenfluß der Oder, entspringt oberhalb Reichenberg im Isergebirge, 345 m ü. M., tritt bei Zittau nach Sachsen und bei Radmeritz nach Preußen über und mündet nach einem Laufe von 225 km bei Ratzdorf im Kreise Guben (32 m ü. M.) in die Oder. Sie ist auf 53 km flößbar, auf 15 km schiffbar. Ihre bedeutendsten Zuflüsse sind rechts die Wittich, Lubis, links Mandau. – 2) Die Glatzer oder Schlesische N. entspringt am Glatzer Schneegebirge, fließt an Habelschwerdt und Glatz vorbei, durchbricht dann das Glatzer Gebirge im Warthapaß und wendet sich östlich nach Neiße, hierauf nördlich nach Michelau, endlich nordöstlich und mündet unterhalb Schurgast nach einem Laufe von 195 km, 138 m ü. M., in die Oder. Sie ist flößbar und von Löwen ab (15 km) schiffbar. Ihre bedeutendsten Nebenflüsse sind: rechts die Wölfel, Glatzer Biele, Neißer Biele und Falkenberger Steine; links die Weistritz, Glatzer Steine und Pausebach. Die N. ist fischreich, richtet aber durch Überschwemmung oft große Verheerung an. – 3) Die Wütende N., ein Nebenfluß der Katzbach (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 502.
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