Mykŏnos

[339] Mykŏnos, eine der östlichen Kykladen, zwischen Tinos und Naxos, 90 qkm groß, bildet eine bis 392 m hohe, hügelige, dürre und wasserarme, wenig fruchtbare Gneis- und Granitfläche mit Kalk, Sandstein und Konglomeraten unbestimmten Alters sowie Schwerspatgängen. Die von mehreren Buchten (Bucht von Panormos) tief zerschnittene Insel bringt Wein, Feigen, Südfrüchte und etwas Gerste hervor. Die (in Essig eingemachten) Wachteln, von denen sich alljährlich ungeheure Züge auf M. niederlassen, sind in der Levante als Delikatesse gesucht. Die Einwohner (1896: 4336) waren schon im Altertum als tüchtige Seeleute bekannt, aber damals wie heute durch Kleinlichkeit, Habsucht und Geiz verrufen. Sie treiben besonders Handel und Schiffahrt. Die saubere, wohlhabende Hauptstadt M. (Kamenaki), an einer geschützten Bucht der Westküste, hat (1896) 3177 (als Gemeinde 4403) Einw., die, meist Schiffer, mit ihrer nicht unbedeutenden Handelsflotte lebhafte Reederei treiben. In der Stadt ein Museum für die Delischen Funde; in der Umgebung viele Windmühlen. An der Nordküste liegt der Hafen Panormos. Das Altertum verlegte nach N. den Schauplatz des Gigantenkampfes.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 339.
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