[346] Mystagogische Theologie nennt man eine vor allem in der orientalischen Kirche ausgebildete und dort höchste Wertschätzung genießende Form;der Theorie des Gottesdienstes, die den tiefern Sinn aller zum Kultus, namentlich zum Mysterium des Abendmahls gehörenden Handlungen und Dinge bis in deren kleinste und äußerlichste Züge hinein aufzusuchen, insbes. in ihnen eine symbolische Beziehung auf den Inhalt des Dogmas und die Geschichte Jesu, ja die gesamte biblische Geschichte aufzuweisen sich bemüht. Ihr Begründer ist Dionysios Areopagita (s. Dionysios 6); unter den mystagogischen Schriftstellern ragten in älterer Zeit Maximos Konfessor (gest. 662; s. d.), im Mittelalter Theodor von Andida (11. oder 12. Jahrh.) und Nikolaos Kabasilas (gest. 1371; s. d.) hervor; aus der neuern Zeit seien des Russen L. v. Muralt »Briefe über den Gottesdienst der morgenländischen Kirche« (1838) erwähnt.
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