Naheweine

[383] Naheweine, die im Nahegebiet, in den Kreisen Kreuznach und Meisenheim und im Fürstentum Birkenfeld, auf Kalkboden oder fettem Tonschiefer, im ganzen auf etwa 2400 Hektar erzeugten Weine, kommen aus den bessern Lagen als rheinhessische, aus den geringern als Moselverschnittweine in den Handel. Auch dienen sie zum Verschneiden der kleinen Rheingauweine. Der Rebsatz ist Riesling mit Österreicher und Elbling, ferner Traminer und Ruländer. Bei Kreuznach wird auch aus Spätburgundern etwas roter Wein erzogen. Die Weine verdanken der Sorgfalt und Intelligenz, mit der man allgemein verfährt, ihren guten Ruf. Die jährliche Produktion beträgt etwa 66,000 hl. Vorzüglichste Gewächse: Kreuznach (Schloß Kautzenberg, Belz, Kalenberg, Brückes), Münster am Stein, Norheim, Sarmsheim, Bretzenheim, Langenlonsheim, Heddesheim, Münster bei Bingen, Weiler bei Bingen, Winzenheim, Monzingen, Laubenheim (sehr oft verwechselt mit dem rheinhessischen Laubenheim). Vgl. K. Voigtländer, Der Nahewein (Kreuzn. 1898); »Weinbaukarte des Nahegebiets«, 1: 50,000 (das. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 383.
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