Oberstein [2]

[874] Oberstein, Stadt im oldenburg. Fürstentum Birkenfeld, an der Mündung der Idar in die Nahe, an der Staatsbahnlinie Münster a. St.-Neunkirchen und der Straßenbahn O.-Idar, 265 m ü. M., hat eine evang. Kirche (sogen. Felsenkirche, 1482 vollendet), eine kath. Kirche, Synagoge, Realschule (mit dem nahen Idar gemeinsam), Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, Achat- und Edelsteinschleiferei (Obersteiner Waren), bedeutende Fabrikation unechter Bijouteriewaren, von Uhrketten und Metallwaren, eine Maschinenfabrik und (1905) 9669 Einw., davon 1254 Katholiken und 88 Juden. Die in O. verarbeiteten Halbedelsteine werden jetzt aus Böhmen und besonders aus Brasilien eingeführt. Dicht über der Stadt auf hohen Melaphyrwänden zwei Burgruinen. Im nahen Idartal ca. 50 Schleifmühlen. – O., seit dem 12. Jahrh. eine kleine reichsunmittelbare Herrschaft, ward im 13. Jahrh. lothringisches Lehen und gehörte seit 1765 zu Trier. Vgl. Hisserich, Die Idar-Obersteiner Industrie (Oberstein 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 874.
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