Ohio [1]

[923] Ohio (spr. o-hāio, von den Franzosen la Belle Rivière genannt), der wasserreichste und wichtigste Nebenfluß des Mississippi, entsteht bei Pittsburg aus dem aus dem Staat New York kommenden Alleghany (s. d.) und dem in Virginia entspringenden Monongahela, bildet die Grenze zwischen Ohio, Indiana und Illinois im N. und Westvirginia und Kentucky im S. und ergießt sich nach einem Laufe von 1556 km bei Kairo, 82 m ü. M., in den Mississippi. Sein Gefälle (durchschnittlich 8 cm auf das Kilometer) ist fast durchgehends gleichförmig, nur bei Louisville fällt er in Stromschnellen, die durch einen Schiffahrtskanal umgangen werden, für kleine Fahrzeuge aber bei hohem Wasserstand passierbar sind, 7 m auf 3 km. Er ist bis Pittsburg für Dampfer fahrbar, ebenso auf größere Strecken auch seine beiden Quellflüsse. Der Wasserstand wechselt aber sehr stark (bei Cincinnati 21,7 m, bei Kairo 16,2 m), und oberhalb Marietta hat der O. im Spätsommer öfters nur 45 cm, oberhalb Paducah nur 60 cm Fahrwasser. Das vom O. bewässerte Becken hat 520,000 qkm Flächeninhalt, die mittlere Wasserführung beträgt an der Mündung 5800, die stärkste 34,000, die schwächste 1000 cbm in der Sekunde, und zur gesamten Wassermasse des Mississippi trägt er im Durchschnitt 30,7 Proz. bei, während von der Wassermasse der ungeheuern Frühjahrsfluten des Mississippi bisweilen 66 Proz. aus dem Gebiete des O. stammen. Seine bedeutendsten[923] Nebenflüsse sind auf der Nordseite: Beaver, Muskingum, Scioto, Großer und Kleiner Miami, Whitewater und Wabash; auf der Südseite: Kanawha, Big Sandy, Licking, Kentucky, Green, Cumberland und Tennessee (s. diese Artikel).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 923-924.
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