Panzacchi

[370] Panzacchi (spr. -zacki), Enrico, ital. Dichter und Kunstkritiker, geb. 16. Dez. 1840 in Ozzano, gest. 5. Okt. 1905 in Bologna, studierte hier die Rechte, dann in Pisa Philologie und Philosophie und wurde 1866 Professor am Lyzeum in Sassari und 1867 in Bologna. Hier wurde er 1871 Professor an der Akademie der schönen Künste und einige Jahre später Direktor, zuletzt war er ordentlicher Professor der Ästhetik und Kunstgeschichte an der Universität. Als Kritiker ist P. Idealist und Feind des Verismus und der Dekadenten (D'Annunzio). In seinen Dichtungen findet man zarte, sinnige Stimmung, schöne Naturschilderungen und mitunter auch den echten Volkston, ganz besonders aber musikalisches Gefühl. Seine Erzählungen schildern mit Vorliebe die Lichtseiten des Daseins. Wir nennen von ihm: »Lyrica. Romanze e canzoni« (1877, 3. Aufl. 1882), »Racconti e liriche« (1882), »Racconti incredibili e credibili« (1885), »Nuove liriche« (1888), »I miei racconti« (1889, 6. vermehrte Aufl. 1900), eine endgültige Ausgabe seiner »Poesie« (1894), »Rime novelle« (1898), »Cor sincerum, Nuove liriche« (1902) u.a. Seine zahlreichen in Zeitschriften veröffentlichten Aufsätze, Kritiken etc. gab er teilweise gesammelt heraus unter den Titeln: »Teste quadre« (1881), »Critica spicciola« (1886), »Nel mondo della musica: impressioni e ricordi« (1895), »Saggi critici« (1896), »Nel campo dell' arte« (1897), »Morti e viventi« (1898) und »Conferenze e discorsi« (1898). Sein Lustspiel »Villa Giulia« erlangte nur einen Achtungserfolg. Vgl. Croce in der »Critica«, Bd. 4 (Neap. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 370.
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