Peptide

[574] Peptide, Produkte der Pepsinverdauung, die weder die Biuretreaktion geben, noch Aminosäuren sind; sie bilden Zwischenstufen zwischen letztern und den Peptonen. [574] Synthetisch sind P. von Fischer dargestellt worden. Aminosäuren vermögen sich aneinander zu lagern, indem unter Wasseraustritt die Aminogruppe der einen mit der Karboxylgruppe der andern reagiert. So entsteht das Glycylglycin aus zwei Molekülen. Glykokoll (Glycin): NH2.CH2. COOH+NH2.CH2.COOH-H2O = NH2.CH2.CONHCH2.COOH. Derartige Körper nennt Fischer Dipeptide. Auf dem angegebenen Wege fortschreitend, gelangt man zu Tripeptiden und Tetrapeptiden, und diese Polypeptide stehen in ihren Eigenschaften den natürlichen Peptonen sehr nahe. Vgl. E. Fischer, Untersuchungen über Aminosäuren, Polypeptide u. Proteine (Berl. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 574-575.
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