Polīer

[96] Polīer (Palier, Parlierer, Polierer), bei Maurern, Zimmerleuten und andern ehedem zünftigen Handwerkern der die Arbeit anordnende und die Aussicht führende Werkgeselle (Werkmeister), des Meisters stellvertretender Obergeselle, der zugleich bei öffentlichen Gelegenheiten, z. B. beim Richten eines neuen Baues, die Festrede zu halten hat. Das Wort tritt[96] schon im 15. Jahrh. in der jetzigen Bedeutung und in der eines Amtsverwalters auf, es stammt wahrscheinlich von ballivus (neulat.), der Amtmann, ab.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 96-97.
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