[342] Rybinsk, Kreisstadt im russ. Gouv. Jaroslaw, rechts an der Wolga, die hier die Tscheremcha und Scheksna aufnimmt, Knotenpunkt der Kanalsysteme zwischen Newa, Dwina und Wolga, an den Eisenbahnlinien R.-Bologoje und R.-Jaroslaw, hat 2 Gymnasien (eins für Mädchen), eine Kommerzschule, eine technische und eine Schule für Flußschiffahrt, eine öffentliche Bibliothek, eine Börse, eine städtische Bank und Abteilungen mehrerer Residenzbanken, große Packhöfe, schöne Kaianlagen und (1897) 25,233 Einw., welche Zahl im Sommer auf ca. 100,000 (durch Zuzug von Schiffsarbeitern) zu steigen pflegt. Dampfschiffsverbindung besteht mit allen Wolgahäfen. Die Bedeutung der Stadt ist durch ihre Lage am Eingang der Kanalsysteme gegeben, infolge deren der gesamte zu Wasser sich abspielende Getreidehandel zwischen dem Wolgagebiet und den baltischen Häfen, insbes. Petersburg, über R. geht. Durch die Entwickelung der Eisenbahnen und die Abnahme der Getreideausfuhr von der untern Wolga ist auch die Bedeutung von R. neuerdings zurückgegangen, doch ist es noch immer der bedeutendste Getreidemarkt in Innerrußland, und die Zahl der in R. jährlich einlaufenden Getreidekähne beläuft sich auf etwa 15,000. Außer für Getreide ist R. der wichtigste Markt für Lein- und Hanfsaat. R. wird 1137 zuerst erwähnt; vor Vollendung der die Newa und Wolga verbindenden drei Kanalsysteme (s. Russisches Reich, S. 291) war es ein Fischerort und vertauschte erst 1778 den Namen Rybnaja Sloboda mit dem jetzigen.