Sabine [2]

[360] Sabine (spr. ßäbbĭn), Sir Edward, Physiker und Mathematiker, geb. 14. Okt. 1788 in Dublin, gest. 26. Juni 1883 in Richmond, trat in den britischen Artilleriedienst, nahm an Parrys Reise zur Auffindung einer Nordwestdurchfahrt 1818–20 teil und stellte dabei namentlich magnetische und Pendelbeobachtungen an. Zur Fortsetzung der letztern befuhr er 1822 die Küsten von Sierra Leone und vom östlichen Nordamerika und gelangte 1823 nach Hammerfest, Spitzbergen und Grönland. Die Resultate seiner Messungen legte er in dem Werk »A pendulum expedition etc.« (Lond. 1825) nieder. Er wurde 1837 Major und 1865 Generalleutnant. Seit 1818 war er Mitglied und 1850–71 Vizepräsident der Royal Society. Die Gaußsche Theorie des Erdmagnetismus stützte er durch Bekanntmachung der Beobachtungen von Erman und Hansteen in seinem »Report on the variations of the magnetic intensity observed at different points of the earth's surface« (Lond. 1838). Er veranlaßte die Schaffung eines Systems meteorologisch-magnetischer Observatorien in den englischen Kolonien, die lange unter seiner Oberleitung standen, und veröffentlichte »Contributions to terrestrial magnetism« (in den »Philosophical Transactions«, 1840–76). Er schrieb noch: »On the cosmical features of terrestrial magnetism« (Lond. 1862). Seine Gattin übersetzte Wrangells »Reise nach Sibirien« (zu der er selbst eine Einleitung schrieb, 2. Aufl., Lond. 1844), Humboldts »Kosmos« und »Ansichten der Natur« ins Englische.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 360.
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