Schleifscheiben

[841] Schleifscheiben, schleifende Werkzeuge aus runden Holzscheiben, die an der Peripherie mit Schmirgel-, Bimsstein- etc. Pulver versehen werden oder zum Schärfen von Werkzeugen und zur Oberflächenbearbeitung von Metallgegenständen, namentlich Maschinenbestandteilen, an Stelle der Meißel, Feilen, Fräsen und der verschiedensten Werkzeuge an Drehbänken, Shapingmaschinen u. dgl., auf Schleifmaschinen zur Wirkung gebracht werden. Man benutzt auch aus Sandstein, Tonschiefer u. dgl. gearbeitete Scheiben, häufiger künstliche S. aus Schmirgel (Schmirgelscheiben), Karborundum, Quarzsand, Feuerstein, Glas, die viel größere Gleichmäßigkeit in der Masse besitzen. Der Schmirgel wird in Pochwerken zerkleinert und durch Sieben und Schlämmen in Sorten von gleichmäßiger Korngröße gebracht, die den einzelnen Arbeiten anzupassen sind. Als Bindemittel benutzt man feuerfesten Ton, mit dem man Schmirgel mischt, dann formt und brennt, Zement aus Magnesia und Chlormagnesiumlösung, Leim mit Tannin (Tanniteschmirgelscheiben), besonders aber Schellack, mit dem Schmirgel gemischt und genügend heiß in Formen gepreßt wird. – Neuerdings verwendet man auch den beim Thermitverfahren gewonnenen künstlichen Korund (Korubin) wie Schmirgel zu S. Die S. erhalten sehr verschiedene Oberflächengeschwindigkeiten, je nach Material etc. von 3–45 m in der Sekunde, also eine um so größere Umdrehzahl, je kleiner ihr Durchmesser ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 841.
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