Schnellbetrieb

[927] Schnellbetrieb, die Anwendung hoher Geschwindigkeiten im Maschinenbetrieb. Man baut schnell laufende Dampfmaschinen, Verbrennungsmotoren, Pumpen, Kompressoren, Gebläse etc. Auch bei manchen Hebemaschinen und Werkzeugmaschinen (Drehbänke, Hämmer) werden oft hohe Arbeitsgeschwindigkeiten benutzt. Durch den Übergang zum S. wird die spezifische Leistungsfähigkeit der Maschinen erhöht, ohne daß deren räumliche Ausdehnung und Gewicht sowie deren Preis in gleichem Maße wachsen. Lassen sich hohe Leistungen mit verhältnismäßig kleinen Maschinenanlagen erreichen, dann fallen auch die Anlagekosten verhältnismäßig niedrig aus. Der S. ist hiernach in wirtschaftlicher Hinsicht von Bedeutung. Daneben spielt aber auch oft die Raumfrage eine große Rolle, wenn es sich um die Erstellung von Anlagen bei beschränkten Raumverhältnissen (besonders in Großstädten) handelt. In manchen Fällen (bei Pumpen, Kompressoren) ist für die Wahl hoher Geschwindigkeiten auch die Benutzung rasch laufender Antriebsmotoren (Elektromotoren) bestimmend, die man vorteilhaft ohne viele Zwischenglieder mit der Arbeitsmaschine verbindet, damit Arbeitsverluste durch Reibung etc. möglichst vermieden werden. Durch die hohen Geschwindigkeiten darf natürlich die Betriebssicherheit der Maschinen nicht gefährdet werden. Bei dem Bau schnell gehender Maschinen treten mancherlei Schwierigkeiten (Beherrschung der Massenwirkung etc.) auf, die gegenwärtig zum Teil überwunden sind. Auch in der Entwickelung des Verkehrswesens ist eine allmähliche Steigerung der Geschwindigkeiten, z. B. bei den Eisenbahnzügen und Dampfschiffen, zu verzeichnen. Über Schnellbahnen s. Elektrische Eisenbahn.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 927.
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