[129] Schwaz, Stadt in Tirol, 535 m ü. M., im breiten Unterinntal, am rechten Ufer des Jun, an der Linie Kufstein-Innsbruck der Südbahn schön gelegen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine spätgotische Pfarrkirche (von 1502) mit zwei Haupt- und zwei Nebenschiffen und Kupferbedachung, das Fuggerhaus mit Fresken, ein Franziskanerkloster (1515) mit freskengeschmücktem Kreuzgang, eine städtische Handelsschule, eine Strafanstalt für Frauen, eine staatliche Tabakfabrik, eine Steingut- und Tonwarenfabrik. Bierbrauerei, Krankenhaus, Sparkasse und (1900) 6545 Einw. Bei S. sind Eisen- und Kupferbergwerke im Betrieb. Von dem ehemals so reichen Silberbergbau, der im Mittelalter 1030,000 Knappen beschäftigte, geben die zahlreichen Schutthalden Zeugnis. Südöstlich von S. liegt die Ruine Freundsberg, darüber das Kellerjoch (2344 m) mit bewirtschafteter Unterkunftshütte, nordwestlich, jenseit des Inn, das Benediktinerstift Fiecht (s. d.), westlich das großartige Vompertal mit dem Dorfe Vomp (663 Einw.), dem Schlosse Sigmundslust (15. Jahrh.), großem Elektrizitätswerk und malerischer, zugänglich gemachter Klamm (Vomperloch), nördlich das Kloster St. Georgenberg mit Wallfahrtskirche, 895 m ü. M. auf einem von Wald umgebenen Felsen schön gelegen. Vgl. Worms, Schwazer Bergbau im 15. Jahrhundert (Wien 1904).